Abenteuer Outback

Sollen wir ins Outback fahren oder nicht? Diese Frage haben wir uns nun täglich gestellt.

Wir haben uns so viele Informationen geholt um uns bestens vorzubereiten und heraus kam folgendes:

  • „Im Outback ist es so heiß, da werdet ihr richtig schwitzen“ (unsere Klimaanlage vom Auto ist vorher noch kaputt gegangen) Die Temperaturen können bis zu 45 Grad und mehr steigen.

  • „Im Outback gibt es Sandstürme, Überschwemmungen,...“

  • „Im Outback gibt es Fliegen die sind immer auf der Suche nach Wasser und wenn sie einen Menschen riechen bilden sie Schwärme und versuchen den Menschen das Wasser aus den Augen, Ohren und dem Mund zu saugen.“

  • „Im Outback sind schon gerne mal Backpacker verschwunden und nie wieder gekommen“

  • „Das Outback ist so einsam, da trifft man manchmal mehrere Tage keine Person“

 

All solche Sachen mussten wir uns anhören. Dann gab es aber wieder rum auch solche Aussagen:

  • „Australien ohne einmal im Outback gewesen zu sein? Das geht nicht!!“

  • „Im Outback gibt es die wunderschönsten Blumen, Pflanzen und Landschaften der Welt.“

  • „Das Outback ist voll mit Tieren die man sonst so nicht in freier Natur sehen kann“

 

Dann telefonierten wir mit den Jungs die wir schon in Townsville kennengelernt haben und die erzählten uns, dass sie einen Job bei Mc Donalds im Outback in Alice Spring bekommen haben und das dort immer Backpacker gesucht werden. Wir hätten also ne gute Chance dort anzufangen vor allem weil die beiden in ein paar Tagen dort wieder aufhören. (Der Chefin aber erzählt haben sie sie wollen 5 Monate bleiben) Die Jungs erzählten auch, dass Outback wäre nun auch gar nicht so schlimm wie alle erzählt haben.

 

Nach langem hin und her entschlossen wir uns also FÜR das Outback.

 

 

Tag 1 im Outback

Um 5 Uhr morgens klingelte der Wecker. Gerade bei Sonnenaufgang ist eine gute Zeit loszufahren weil es noch nicht so heiß ist. Nachts darf man nicht fahren da die Känguruhs und andere nachtaktive Tiere gerne mal vor das Auto hüpfen. Gut vorbereitet mit einem Kanister Wasser und einem Kanister Benzin wollten wir nun starten. Wir hatten sogar richtig Glück. Es regnete. (Dabei fängt die Regenzeit erst in Kürze an - im Sommer, es war also eher ungewöhnlich) Anfangs hatten wir dann sogar noch die Fenster geschlossen weil es zu kalt war. Nach dem wir durch mehrere kleine Dörfer gefahren sind fing das Outback plötzlich mit einmal an. Kein langsamer Übergang oder so. Nein – von einem Dorf führte eine Straße lang und war innerhalb ein paar Minuten direkt im Outback. Die Straßen auf denen wir gefahren sind sind alle gepflastert, also hatten wir nicht mal Probleme mit den sonst so typisch australischen Straßen. Keine großen Schlaglöcher, keine Sandstraßen usw. Viel mehr kann man da nicht erzählen. Wir sind 10 Stunden lang die selbe Straße immer geradeaus gefahren. Um uns herum nur Felder und ein paar Bäume. Gleich am erste Tag haben wir Adler, Känguruhs, Sträuße, eine Kragenechse und Papagaien gesehen. Gegen Mittag fing es dann an richtig heiß zu werden. Aber wir haben alle 3 Fenster ganz weit geöffnet und den Fahrtwind genossen. Es war echt auszuhalten. Die Hitze haben wir uns viel viel schlimmer vorgestellt. Am Nachmittag kamen wir in Normanton an, unserem ersten Ziel. Die Stadt bzw. das Dorf bestand aus einer kleinen Straße mit 2 Einkaufsläden, einem Pub, ein paar Hotels, einem Bottelshop (den gibt es sogar in den einsamsten Gegenden Australiens) und 3 Campingplätzen. Nach kurzem Preisvergleich suchten wir uns also ein Campingplatz aus und belohnten uns für die lange Fahrt direkt mit einem Sprung in den kühlen Pool.

Am Abend beschlossen wir noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf zu machen. Etwas Sehenswehrtes gab es nicht. Auf einem Schild wurde mit alten Bordsteinen und Gullideckeln für das Dorf gepriesen. ;-) Auf jeden Fall leben in diesem Dorf nur Aboriginies. Jann und ich haben schon viele negative Sachen über Aboriginies gehört. Die sollen wohl den ganzen Tag betrunken sein und auch aus anderen Gründen eher einen schlechten Ruf haben. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Als wir die Leute dann in der Stadt geshen haben hatten wir schon ein schlechtes Gefühl. Auf dem Campingplatz zurück kam dann auch noch der Mann von der Rezeption zu uns und sagte wir sollen lieber keine Sachen nachts vor dem Auto stehen lassen weil die „little black bastardts“ nachts über die Campingplätze laufen und gucken was sie klauen können. Der Abend und die Nacht verliefen dann aber zum Glück ohne Probleme und wir konnten am nächsten morgen direkt um 6 Uhr wieder aufbrechen.

 

Zu den oben genannten negativen Aussagen will ich noch folgendes sagen:

Zum Thema Hitze: Momentan ist es grad um die 35 Grad. Aber wie gesagt, durch den Fahrtwind merkt man das nicht so sehr. Die Sandstürme und die anderen Naturkatastrophen passieren meist nur im Sommer und passieren kann das genau so gut woanders in Australien. Die Fliegen...na ja, während der Fahrt kommen ja eh keine Fliegen ins Auto und in Normenton war es schon nervig wenn sich die Fliegen einem andauernd ins Gesicht setzen. Es sind aber keine Fliegenschwärme sonder höchstens mal 3-4 Fliegen. Die Einsamkeit macht uns auch überhaupt nichts aus. Wir haben so einen MP3 Adapter für das Auto gekauft und haben die ganze Fahrt lang laut Musik gehört und mitgegröllt. Das Gefühl im Outback – mitten im Nichts zu sein ist unbeschreiblich und wir haben es bisher keine Sekunde bereut.

 

 

Tag 2 im Outback

Tag 2 verlief bis auf einen Zwischenfall nicht viel anders als Tag 1. Immer schön geradeaus. 5 Stunden sind wir gefahren bis wir in unserer nächsten Stadt Mt. Isa angekommen sind. Diese Stadt ist auch schon etwas größer und es gibt auch hier sogar ein McDonalds und alles andere. Nun zum Zwischenfall. Wie schnell darf man im Outback fahren? 100Kmh. Woher sollten wir das wissen? Keiner hat uns darüber informiert, wir haben keine Schilder gesehen und na ja, informiert haben wir uns auch nicht. Als wir dann aber plötzlich von der Polizei (!!!!) angehalten wurden, wurden wir dann bestens informiert. Statt 100 sind wir 122 kmh gefahren. Die Strafe: 333$. Zu bezahlen in der nächsten Stadt. :-(

Gerade eben haben haben wir noch mal mit den Jungs telefoniert und die meinten in Alice Springs werden überall Backpacker für Arbeit gesucht. Die beiden hatten mehrere Stellen wo sie hätten anfangen können. (Kasino, McDonalds,...) Wir hoffen nun wirklich sehr, dass auch wir wenn wir in 2 Tagen dort ankommen werden einen Job finden. Die 333$ tun noch ziemlich weh ;-)

Im Moment sitzen wir grad noch auf dem Campingplatz in Mt. Isa, kochen Nudeln und werden gleich zu McDonalds fahren um den Bericht hochzuladen. Morgen geht es weiter nach Tennant Creek. 8 Stunden Autofahrt.